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Tasting bester Jenevers: Entdecke die Vielfalt und Tradition dieses einzigartigen Spirits

| World-Spirits Shots

Genever erlebt derzeit eine wahre Renaissance und gewinnt in Bars und bei Spirituosenliebhabern immer mehr an Beliebtheit. Doch was macht diesen traditionellen niederländischen Wacholderschnaps eigentlich so besonders? Warum entdecken Barkeeper und Genießer ihn gerade jetzt wieder neu? In diesem ausführlichen Artikel nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise durch die Welt des Genevers. Gemeinsam mit einem erfahrenen Experten der renommierten niederländischen Brennerei Herman Jansen verkosten wir verschiedene Genever-Stile, beleuchten Herstellung, Geschmack, Lagerung und historische Hintergründe und beantworten wichtige Fragen rund um diesen besonderen Spiritus.

Dieser Beitrag basiert auf tiefgehenden Einblicken und Verkostungen, die einen ehrlichen und informativen Deep Dive ermöglichen – ideal für alle, die hochwertige Spirituosen lieben und mehr über die faszinierende Tradition des Genevers erfahren möchten.

Einführung in die Welt des Genevers

Genever, auch Jenever genannt, ist der traditionelle Wacholderschnaps aus den Niederlanden und Belgien, der als Vorläufer des heutigen Gins gilt. Er zeichnet sich durch seinen malzigen Charakter und die Verwendung von Malzwein aus, was ihn von klassischem Gin deutlich unterscheidet. Im Gegensatz zu Gin, der hauptsächlich auf Wacholder und andere Botanicals setzt, ist beim Genever der Malzwein ein zentraler Bestandteil, der ihm seine besondere Tiefe und Komplexität verleiht.

In den letzten Jahren erlebt Genever eine neue Blütezeit – sowohl in der Gastronomie als auch bei Spirituosenfans. Diese Wiederentdeckung liegt zum einen an der geschmacklichen Vielfalt, zum anderen an der wachsenden Wertschätzung für traditionelle Brennkunst und handwerkliche Herstellungsmethoden.

Jonge (junger) Genever: Der Einstieg in die Genever-Welt

Beginnen wir mit dem jungen Genever, dem sogenannten Jonge Genever. Dieses Produkt ist meist der erste Kontakt für viele Konsumenten mit Genever. Ein schönes Beispiel ist eine 40 Jahre alte, ungeöffnete Flasche, die zwar einfach und günstig war, aber ein markantes, auffälliges Etikett besitzt. Gerade junge Genever sind oft mit einem Alkoholgehalt von rund 35 % vol. relativ leicht und werden gerne pur oder in bestimmten speziellen Gläsern getrunken, die bis zum Rand gefüllt werden, um den Genuss zu maximieren.

Jonge Genever in einem traditionellen Verkostungsglas

Der junge Genever ist charakterisiert durch eine eher einfache Aromatik, die sich durch sanfte Malzweinnoten und dezente Botanicals auszeichnet. Im Duft lassen sich leichte Malzwein-Anklänge erkennen, die nicht so stark sind wie bei älteren Varianten. Die Botanicals sind vorhanden, aber zurückhaltend, was den jungen Genever zu einem easy drinking macht – also einem Spirituose, die leicht und unkompliziert zu trinken ist.

Typischerweise ist der junge Genever ein Getränk für eine ältere Zielgruppe, zum Beispiel Konsumenten im Alter von etwa 70 Jahren, ähnlich wie der Vater des Experten, der ihn gerne trinkt. Er eignet sich hervorragend für den puren Genuss, aber auch für die Verwendung in einfachen Cocktails.

Geschmack und Trinkkultur beim jungen Genever

Der Geschmack ist leicht, weich und zugänglich. Die Kombination aus Malzwein und Botanicals sorgt für eine milde Komplexität. Es gibt sogar spezielle Gläser, die bis zum Rand gefüllt werden, sodass man den Genever direkt vom Glasrand schlürfen kann – ein Ritual, das in den Niederlanden als schlurpen bekannt ist.

Die leichte Trinkbarkeit macht den jungen Genever zu einem idealen Einstieg in die Welt der Genevers und zu einem beliebten Alltagsgetränk.

Oude (alter) Genever: Tiefe und Komplexität

Im Gegensatz zum jungen Genever ist der alte Genever oft komplexer und aromatisch vielschichtiger. Das Alter bezieht sich hier nicht zwingend auf die Lagerzeit, sondern vielmehr auf den Stil, der traditionell mehr Malzwein enthält. Ein Beispiel ist eine Flasche aus 1996, die zwar nicht unbedingt lange gelagert wurde, aber bereits die charakteristische goldene Farbe aufweist.

Alte Genever Flasche mit goldener Farbe

Der alte Genever zeichnet sich durch einen stärkeren Malzweingeschmack aus, der von Hefe- und Brotnoten geprägt ist. Im Duft und Geschmack dominieren Aromen von frischem Brot, Hefe, Orangen und natürlich frischem Wacholder. Die Hefe-Note stammt vom Getreide, das beim Genever eine wichtige Rolle spielt. Dieses Zusammenspiel aus Malzwein und Botanicals macht den alten Genever zu einem vollmundigen und genussvollen Erlebnis.

Einige Konsumenten berichten, dass sie süßere Noten wahrnehmen, was mit dem gesetzlich erlaubten Zuckergehalt von bis zu 20 g pro Liter zusammenhängen kann. Allerdings wird nicht jeder Genever gesüßt; manche Brennereien verzichten komplett auf Zucker, um den reinen Malzwein- und Wacholdergeschmack zu betonen.

Gesetzliche Regelungen und Zuckeranteil

Eine interessante Besonderheit ist die europäische Gesetzgebung, die vorschreibt, dass junger Genever bis zu 10 % Zucker enthalten darf, während der alte Genever bis zu 20 % Zucker aufweisen kann. Warum das so ist, bleibt unklar, doch vermutlich hängt es mit der Kompensation des intensiveren Malzweingeschmacks zusammen, um das Trinkerlebnis angenehmer zu machen.

Diese Regelung ist eine Vereinbarung, die schon seit Jahren besteht und Teil der geografischen Indikation für Genever ist, die die Qualität und Herkunft des Produkts schützt.

100 % Maltwine Genever: Ein besonderer Genuss

Ein ganz besonderes Produkt in der Genever-Welt ist der 100 % Maltwine Genever. Dieses Produkt unterscheidet sich deutlich von den klassischen jungen und alten Genevern und wird seit 1987 von der Brennerei Herman Jansen produziert.

100 % Maltwine Genever in der Brennerei Herman Jansen

Die Idee dahinter entstand aus einem Wunsch der Familie Jansen, die eine lange Tradition im Genever-Brennen hat. Bereits 1902 wurde eine Verordnung für die Brennereien in Schiedam erlassen, doch das spezielle Produkt war lange vom Markt verschwunden. Der Großvater Jansen sorgte dafür, dass der 100 % Maltwine Genever wieder produziert wurde – ein echter Schatz für Liebhaber.

Dieser Genever wird ausschließlich aus Malzwein destilliert, wobei alle Getreidearten verwendet werden. Er durchläuft eine dreifache Destillation im Pot Still, was ihm eine intensive und vollmundige Note verleiht. Trotz der Ähnlichkeit in der Intensität unterscheidet sich der Geschmack deutlich von Whisky, da der Genever seine eigene Geschmacksrichtung mit charakteristischen Malznoten und Wacholder besitzt.

Unterschied zwischen Granenver und Genever

Im Zusammenhang mit Genever fällt auch der Begriff Granenver. Dieser kann ebenfalls ein junger Genever sein, der allerdings auf Getreidealkohol basiert, während normaler junger Genever auch mit Zuckeralkohol hergestellt werden kann. Der entscheidende Unterschied liegt in der Art des Alkohols und der Zugabe von Malzwein, was eine Definitionsfrage ist, aber geschmacklich durchaus bemerkbar wird.

Die besondere Lagerung: Sherryfass und „Schiedam Schwarz“

Ein weiteres Highlight in der Genever-Welt ist die Lagerung in besonderen Fässern, die dem Produkt zusätzliche Aromen verleihen. Ein Beispiel ist ein Produkt, das in mehreren Fässern gereift ist und sein Finish in einem PX-Sherryfass für acht Jahre erhält. Diese Lagerung sorgt für einen fruchtigen Geschmack und eine lebendige Komplexität.

Genever mit PX-Sherryfass-Finish

Ein sehr auffälliges Produkt ist mit einem komplett schwarzen Etikett versehen, das nur schwer lesbar ist – nicht etwa, weil es „schwarz gebrannt“ ist, sondern weil es in einem tief eingebrannten Fass gelagert wurde. Dieses Fass ist stark getoastet oder gekohlt (je nach Intensität), was dem Genever eine rauchige Holznote verleiht.

Diese besondere Geschmacksrichtung erinnert an die Geschichte von Schiedam, das früher „Schiedam Schwarz“ genannt wurde. Im 19. Jahrhundert gab es dort etwa 250 Brennereien, die mit Kohle befeuert wurden. Der schwarze Rauch färbte die Häuser ein und prägte die Region optisch. Dieses Produkt ist eine Hommage an diese Tradition und bringt den Geschmack von „Schiedam Schwarz“ in die Flasche.

Einzigartige Aromatik und Genuss

Viele Kenner schätzen gerade diese rauchige, holzige Note als das Beste im gesamten Genever-Sortiment. Das Produkt ist nicht nur kraftvoll, sondern auch elegant und lebendig. Ein besonderes Erlebnis ist, wenn das Glas leer getrunken ist: Die trockene Glasoberfläche verströmt noch lange ein intensives Aroma, das die Sinne erneut belebt.

Warum ist Genever heute wieder im Trend?

Die Wiederentdeckung des Genevers hat mehrere Gründe. Zum einen schätzen Barkeeper und Genießer die handwerkliche Tradition und die Vielfalt der Aromen, die Genever bietet. Zum anderen passt der Spirit perfekt in den aktuellen Trend zu authentischen und regionalen Produkten mit Geschichte.

Genever ist vielfältig einsetzbar: pur genossen, als Tasting-Spirituose oder als spannende Zutat in modernen Cocktails. Sein malziger Charakter und die komplexen Noten heben ihn von Gin und Whisky ab und bieten damit neue Geschmackserlebnisse für Kenner und Neulinge.

Die Kombination aus Tradition, Qualität und Innovation macht Genever zu einem Spirituosen-Highlight für 2025 und darüber hinaus.

Fazit: Genever Tastin bester Jenevers – Ein Genuss mit Geschichte und Charakter

Genever ist weit mehr als nur ein Wacholderschnaps. Er ist ein Produkt mit langer Tradition, das mit seiner Vielfalt an Stilen und Geschmacksnoten fasziniert. Von jungem, leicht trinkbarem Genever über komplexen alten Genever bis hin zum intensiven 100 % Maltwine Genever und den besonderen Fasslagerungen – die Bandbreite ist groß und bietet für jeden Geschmack das Richtige.

Die Geschichte hinter Genever, die handwerkliche Brennkunst und die einzigartigen Aromen machen ihn zu einem echten Highlight für Spirituosenfans und Barprofis gleichermaßen. Wer sich auf die Genever-Welt einlässt, entdeckt einen Spirit, der Tradition und Moderne auf spannende Weise verbindet.

Prost und viel Freude beim Entdecken der besten Jenevers!

Genever Verkostung mit Experten

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FAQ - Häufig gestellte Fragen

Was ist der Verwandtschaftsgrad zwischen Kriecherl, Zwetschke und Mirabelle?

Die Verwandtschaftsgrade zwischen Kriecherl, Kirschpflaume, Ringlotte und Mirabelle sind faszinierend und bieten Einblicke in die Vielfalt der Steinobstsorten. Die Unterschiede liegen nicht nur in der Aromatik und der Fruchtmasse, sondern auch in der Geschichte und Züchtung.

Warum ist die Zwetschke im Vergleich zur Mirabelle weniger rustikal?

Die Zwetschke wird weniger rustikal wahrgenommen, da sie nicht überreif geerntet wird. Überreife Früchte neigen dazu, rustikalere Noten zu entwickeln, während optimal gereifte Früchte elegante und duftige Aromen hervorbringen.

Welche Rolle spielt die Fruchtreife bei der Entwicklung des Destillats?

Die Fruchtreife spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität des Destillats. Überreife Früchte können zu rustikaleren Noten führen, während optimal gereifte Früchte elegante und duftige Aromen hervorbringen. Die Reife der Frucht beeinflusst das Geschmacksprofil des Destillats maßgeblich.

Warum wird das Steinobst vor dem Brennen nicht entkernt?

Beim Brennen von Steinobst ist es entscheidend, dass die Stein- und Fruchtanteile in einem harmonischen Verhältnis stehen. Das Entkernen würde das Gleichgewicht zwischen Stein und Frucht stören und somit das Destillat beeinträchtigen. Beide Komponenten sind essentiell für ein ausgewogenes Destillat.

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